First use …

Spontan hat es sich ergeben, dass wir bereits am Donnerstag den ersten Feldversuch mit dem BAUER.ZORRO machen konnten.

An der Irrfahrt (10-) im schönen Donautal haben wir zunächst das Gerät misstrauisch betrachtet, und überlegt wie es wohl funktionieren wird, und wie wir es am besten benutzen.

Entgegen der ausdrücklichen Anweisung des Entwicklers, haben wir einen simplen Schnappkarabiner anstelle des Strike Sliders benutzt.
Die hier natürlich höhere Gefahr von Querbelastung oder gar selbstaushängen haben wir bewusst in Kauf genommen, man hat aber in einer so schweren Linie nicht ewig Zeit etwas zu klippen, sonst landet man am Ende ungesichert auf dem Boden, was wir auch nicht riskierten.

An der ersten Zwischensicherung wurde dann das Bremsverhalten versucht einzuschätzen, danach ging es weiter zur zweiten Zwischensicherung, und somit der empfohlenen Konfiguration des BAUER.
Mit diversen kleinen bis normalen Stürzen, haben wir uns einen ersten Eindruck von der Bremswirkung verschafft.
Da wir nur 10 Kg Gewichtsunterschied hatten, fiel vermutlich auch die Unterstützung des Bauers eher nur moderat aus. Die Stürze waren allesamt für den Kletterer angenehm, nicht zu hart.
Ein klarer Pluspunkt gegenüber dem OHM, bei nur 10Kg Gewichtsdifferenz in der Seilschaft, sind Stürze mit einem OHM oft furchtbar hart für den Kletterer, egal was man als Sicherer versucht daran zu ändern ! Nur direkt unter den Haken stellen, und das OHM damit unwirksam machen, ist eine Methode, was weder praktikabel noch letztlich sinnvoll ist.

Aber genau an diesem Dilemma setzt das BAUER an, es regelt dynamisch seine Bremswirkung, je nach Anforderung, d.h. Sturzzug und Bremswirkung des Sichernden.
So zumindest die Angaben des Erfinders.
Leider war es aufgrund der aktuellen Kontaktverbote nicht geboten mit vielen Menschen und somit Testkandidaten, in verschiedenen Testkonstellationen bereits an diesem Tag umfangreich diese Dynamik des BAUER´s zu testen.

Was wir aber bereits sagen können, ist dass es den Seilzug für den Kletterer nicht merklich behindert !
Wenn man es beim ablassen ausklippt, klemmt es am Seil fest, und fällt nicht auf den Sicherer herunter.
Klarer Pluspunkt gegenüber dem OHM, das bei schnellen Seilmanövern einfach oft anfängt zu bremsen und damit behindert.

Aber auch nicht alles war perfekt am BAUER.
Das Design ist weniger schick als das des OHM, das Gewicht hoch, das Einlegen des Seils etwas spezieller, das Verwenden des speziell mitgelieferten Karabiners war uns deutlich zu viel Gefummel…

Andererseits waren die ersten Stürze mit noch geringer Gewichtsdifferenz sehr vielversprechend, eben nicht zu hart.
Gern hätte ich noch mehr Stürze auch i.V.m. dem Tube gehalten, aber dafür war an dem Tag die gewählte Linie zu hart, und der Kletterer erschöpft.

Aber einmal ist eh keinmal, wir werden weiter testen.
Mit anderen Seilen, anderen Kletterern, anderen Sicherungsgeräten, mit mehr oder weniger Schlappseil.

Aber bereits jetzt kann ich klar sagen, würde ich mir einen Bremskraftverstärker zulegen wollen, was ich allerdings nicht vorhabe, mich „Fliegengewicht“ zu sichern ist problemlos, aber wenn, dann lehne ich mich mal aus dem Fenster und sage jetzt schon, dann den BAUER.ZORRO !

Testdaten:
Donautal,Linie Irrfahrt 10-, Seil PETZL Volta 9.2mm, Sicherungsgerät JUL², Kletterer 77Kg, Sicherer 67 Kg